Insgesamt 220 Stunden lang haben sich Annette Mortsiefer, Heidrun Dehlwisch und Martina Spanier über mehrere Monate mit den theoretischen und praktischen Inhalten des „Psychobiografischen Pflegemodells“ nach Professor Erwin Böhm, einem österreichischen Pflegewissenschaftler, auseinandergesetzt. Die Ruheecke im Stil der 60er Jahre mit Ohrensessel, Lesetisch und Stehlampe haben die Kolleginnen als Abschlussprojekt entsprechend den Grundideen des Pflegemodells gestaltet. Sie befindet sich auf dem Wohnbereich für demenziell stark veränderte Bewohner.
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem erfolgreichen Abschluss der Fortbildung und der schönen Ruheecke den erste Schritt getan haben auf dem Weg, den gesamten Wohnbereich nach den Grundideen von Professor Böhm zu gestalten“, sagt Schwester Susanne M. Schrammel, Hausleitung des Malteserstift Marialinden.
Die Malteser machen in vielen ihrer Pflegeeinrichtungen bereits seit langem sehr gute Erfahrungen mit der Demenzarbeit nach dem Pflegemodell von Böhm. Die Grundidee besteht darin, Angebote für demente Bewohner entsprechend ihrem einstigen Alltag zu gestalten, sodass sie sich in ihre Jugend zurückversetzt fühlen. „Wir wollen ihnen in ihrer gewohnten Lebenswelt begegnen, statt von ihnen zu verlangen, dass sie sich an die Abläufe einer Pflegeeinrichtung anpassen“, betont Annette Mortsiefer, Pflegedienstleitung des Malteserstift Marialinden. Auch wenn diese individuelle Art der Demenzarbeit sehr zeitaufwendig ist - die Mitarbeiter beschäftigen sich intensiv mit der Biografie der Menschen, lernen viel über ihre Vergangenheit und den Lebensweg - sprechen die Erfolge für sich: „Die Bewohner sind deutlich ruhiger, fühlen sich wohl und Beruhigungsmittel brauchen wir nur noch in Ausnahmefällen“, fasst Mortsiefer zusammen.
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Olga Jabs, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Malteser Wohnen & Pflegen gGmbH;
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