Die Gemeinschaftsküche ist nur ein praktisches Beispiel für Bereiche, die die Mitarbeitenden der Pflegeeinrichtung im Rahmen der umfangreichen Zertifizierung umgestaltet haben. Über viele Monate haben sie sich intensiv mit den theoretischen und praktischen Inhalten des „Psychobiografischen Pflegemodells“ nach Professor Böhm auseinandergesetzt. Neben der Umgestaltung bestimmter Bereich in der Einrichtung haben die Mitarbeitenden im Rahmen der Zertifizierung insgesamt 220 Theoriestunden absolviert.
Ein gewohntes Umfeld für demente Menschen schaffen
„Wir freuen uns sehr, dass das Malteserstift St. Hedwig nun noch besser auf die Bedürfnisse unserer dementen Bewohner ausgerichtet ist“, sagt Matthias Wollmann, Hausleitung des Malteserstift St. Hedwig. Neben der Gemeinschaftsküche gibt es auf dem Wohnbereich „Am Schützenplatz“ eine „Gartenstraße“ mit Elementen, die eher Bewohner aus einer dörflichen Umgebung ansprechen, und eine „Reichenstraße“ mit Anregungen für Menschen aus städtischem Umfeld. Die Grundidee des Pflegemodells von Professor Böhm besteht darin, für demente Bewohner Angebote entsprechend ihrem früheren Alltag zu schaffen. In einer für sie vertrauten Umgebung fühlen sie sich wohl und daheim. „Wir wollen unseren Bewohnern in ihrer gewohnten Lebenswelt begegnen, statt von ihnen zu verlangen, dass sie sich an die Abläufe einer Pflegeeinrichtung anpassen“, betont Wollmann.
Demenzarbeit mit großem Erfolg
Die Malteser machen in vielen ihrer Pflegeeinrichtungen bereits seit langem sehr gute Erfahrungen mit der Demenzarbeit nach dem Pflegemodell von Böhm. Auch wenn diese individuelle Art der Demenzarbeit sehr zeitaufwendig ist - die Mitarbeiter beschäftigen sich intensiv mit der Biografie der Menschen, lernen in Gesprächen mit den Angehörigen und bei Hausbesuchen viel über den Lebensweg der Bewohner - sprechen die Erfolge für sich: „Die Bewohner sind deutlich ruhiger und haben seltener das Bedürfnis, „wegzulaufen“, was bei dementen Menschen ein ganz typisches Verhalten ist. Auch Beruhigungsmittel müssen wir nur noch in Ausnahmefällen einsetzen“, zieht Wollmann positiv Bilanz.
Journalistenkontakt:
Olga Jabs, Pressesprecherin Malteser Wohnen & Pflegen gGmbH;
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