Ein Nähstübchen gegen das Vergessen

Insgesamt 220 Stunden lang haben sich die Mitarbeiter über mehrere Monate mit den theoretischen und praktischen Inhalten des „Psychobiografischen Pflegemodells“ nach Professor Erwin Böhm, einem österreichischen Pflegewissenschaftler, auseinandergesetzt. Das Nähstübchen, das die Kollegen im Malteserstift St. Elisabeth in Hamburg entsprechend den Grundideen von Professor Böhm eingerichtet haben, ist ein Beispiel für die praktische Umsetzung des Pflegemodells. Die Lotterie GlücksSpirale hat die Fortbildung mit 9.331,00 Euro gefördert.

 „Wir freuen uns sehr über den erfolgreichen Abschluss der Fortbildung und bedanken uns herzlich bei der Lotterie GlücksSpirale für die Förderung“, betont Christiane Driver, Bereichsleitung der Malteser Caritas gGmbH. Die Malteser machen in vielen ihrer Pflegeeinrichtungen bereits seit langem sehr gute Erfahrungen mit der Demenzarbeit nach dem Pflegemodell. „Darum besteht unser nächstes Ziel darin, gesamte Wohnbereiche in unseren Einrichtungen vom ENPP Böhm zertifizieren zu lassen“, so Driver.

Die Angebote auf einem solchen Wohnbereich entsprechen dem einstigen Alltag der Bewohner, sodass sie sich in ihre Jugend zurückversetzt fühlen. Die Mitarbeiter können ihnen dadurch in ihrer gewohnten Lebenswelt begegnen, statt von ihnen zu verlangen, dass sie sich an die Abläufe einer Pflegeeinrichtung anpassen. Auch wenn diese individuelle Art der Demenzarbeit sehr viel Zeit kostet - die Mitarbeiter beschäftigen sich intensiv mit der Biografie der Menschen, lernen viel über ihre Vergangenheit und den Lebensweg - sprechen die Erfolge für sich: Die Bewohner sind deutlich ruhiger, fühlen sich wohl und Beruhigungsmittel brauchen wir nur noch in Ausnahmefällen.


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